Selbstverständnis

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Die Zusammenfassung zum Download


Selbstverständnis der Bewohnenden des forums

Unsere Gemeinschaft hat einen regen Wechsel an Menschen. Jedes Jahr ziehen neue Menschen ein und andere ziehen aus und mit jedem Menschen verändert sich die Gemeinschaft. Diese Veränderung betrifft zum einen unser Miteinander, zum anderen aber auch das, was man vielleicht unsere gemeinsame Perspektive auf die Gesellschaft nennen könnte und damit auch unseren Blick auf uns selbst in der Gesellschaft. Bei dieser steten Weiterentwicklung ist es eine Herausforderung, ein Selbstverständnis der Gemeinschaft zu erarbeiten und dynamisch als Konsens unserer sehr heterogenen Gemeinschaft weiterzuentwickeln. Unsere aktuellen gemeinsamen Kerngedanken und Visionen sind in fünf Kernfragen zusammengefasst und nachfolgend festgehalten.

Das selbstverwaltete Wohnprojekt forum ist eines der ältesten dieser Form in Göttingen. In den 1950er Jahren beschloss ein Kreis von Studierenden der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät, ihre Gemeinschaft durch den Bau eines Wohnheimes zu festigen. Im Jahr 1954 wurde die „Gemeinnützige Förderergesellschaft Juristenrunde e.V.“ als Trägerin und zukünftige Eigentümerin des Wohnheimes als Gegenentwurf zu Studentenverbindungen gegründet. Lediglich der Name des Vereins erinnert noch an das Studentenleben der 50er Jahre in Göttingen, denn die Juristenrunde ist heute nicht mehr als solche anzutreffen. Der Verein besteht heute aus aktuellen und ehemaligen Bewohner*innen und Unterstützer*innen und finanziert sich neben den Mieten der Bewohnenden über Spenden. Eine Vereinsmitgliedschaft ist aber keine Voraussetzung, um im forum zu wohnen.

Die aktuellen Bewohnenden sind junge Menschen in universitärer Ausbildung aus verschiedensten Fachrichtungen und entscheiden aktiv über das Zusammenleben. Sie gestalten von Generation zu Generation das Leben und die Gemeinschaft neu. So hat sich das Projekt seit dieser ersten Generation von Bewohnenden in vieler Hinsicht weiterentwickelt. Die Bewohnenden und Vereinsmitglieder sind heute bunt gemischt und vertreten eine Vielzahl an verschiedenen Perspektiven und politischen Einstellungen.

Wir verstehen uns als Gemeinschaft, die respektvoll, offen, tolerant, aktiv und solidarisch zusammenlebt.
Respektvoll bedeutet, dass wir im Umgang miteinander eine offene und ehrliche Kommunikation suchen, gegenseitiges Verständnis aufbringen sowie Rücksicht aufeinander nehmen.
Wir sind tolerant nach innen und außen, indem wir mit den Bedürfnissen von Menschen wertschätzend umgehen. Diskriminierungen jeglicher Art, faschistische Tendenzen und andere gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten lehnen wir entschieden ab.
Unser Wohnraum ist für alle offen, unabhängig von Ethnie, sexueller Orientierung, politischer Überzeugung und religiöser Anschauung. Wir suchen den Kontakt zu Externen wie Nachbar*innen, Freund*innen und ehemaligen Bewohner*innen und freuen uns über jede interessierte Begegnung.
Alle Bewohnenden sind interessiert an einem Zusammenleben in Gemeinschaft und setzen sich aktiv auf unterschiedliche Art und Weise für den Erhalt des Wohnprojekts ein, denn ohne das Einbringen und die Mitarbeit der Bewohnenden würde das Projekt nicht funktionieren. Wir treffen Entscheidungen als Gleichberechtigte in einer Hausgemeinschaft und tragen diese auch gemeinsam. Im Zusammenhang mit dem Engagement fühlen wir uns den nächsten Generationen von Bewohnenden verpflichtet, das Haus und die Gemeinschaft so zu gestalten, dass hier auch in Zukunft ein bezahlbarer Wohnraum bereitgestellt wird. Dies ermöglicht den Bewohnenden, gesellschaftliche Projekte und Alternativen (wie beispielsweise Foodsharing, Solidarische Landwirtschaft, politisches und ehrenamtliches Engagement) auszuprobieren und sich in der Gestaltung eines selbstverwalteten Projektes einzubringen.
Das Solidarische zeigt sich bei uns in der Hausgemeinschaft in der gegenseitigen Unterstützung, z.B. bei persönlichen Krisen und das Berücksichtigen der individuellen Situation einer Person, auch bei Hausentscheidungen.

Als selbstverwaltetes Wohnprojekt steht unser Handeln unmittelbar in Verbindung mit Fragen rund um Wohnraum. Dabei geht es nicht nur um angemessene Mieten, sondern auch um gesellschaftliche Entwicklung und Solidarität im Zusammenhang mit Wohnraum und Wohnform. Beispielsweise haben wir ein solidarisches Mietkonzept eingeführt. Der Austausch zwischen verschiedenen Fachrichtungen, mit internationalen Studierenden, in der Vereinsstruktur über Generationen hinweg, in der Nachbarschaft und mit anderen selbstverwalteten Wohnprojekten und zwischen verschiedenen Weltanschauungen innerhalb des forums machen unser Wohnprojekt zu einem bunten Ort.

Viele in der Nachbarschaft kennen uns vom Weihnachtsbaumverkauf, von Nachbarschaftsfesten und anderen Feiern oder vom Spendenlauf für den paritätischen Wohlfahrtsverband. An vielen Stellen teilen wir Lebensmittel und Haushaltsgegenstände; Bücher und Klamotten werden getauscht oder im Haus weitergegeben. So versuchen wir, Aspekte einer nachhaltigen Lebensweise umzusetzen und unser Zusammenleben in der Gemeinschaft weiterzuentwickeln. Als selbstverwaltetes Wohnprojekt sind wir gleichzeitig Mieter*innen und Vermieter*innen, was mit Freiräumen, aber auch Verpflichtungen einhergeht. Anstehende Arbeiten und Reparaturen erledigen wir soweit möglich durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung und eine gemeinsame Werkzeugsammlung selbst. Darüber hinaus bringt sich jede*r einzelne*r mit seinen/*ihren individuellen Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein. Auf monatlichen Hausversammlungen besprechen wir alle anstehenden Themen rund ums forum und treffen alle Entscheidungen gemeinsam.

Eine wichtige Stütze für das Haus stellen die Vereinsmitglieder und ehemaligen Bewohner*innen dar, die uns beratend und auch finanziell zur Seite stehen. Den Austausch pflegen wir aktuell über unseren Newsletter, die Internetseite mit Kontaktformular und direkt per Post.

Daran arbeiten wir noch:
Wir wollen uns mehr der Frage stellen, was das forum gesellschaftlich tun kann. Das forum ist mehr als Wohnraum – es soll ein Ort werden, wo Menschen über übliche gesellschaftliche Grenzen des Alltags hinweg einen Raum für Begegnung und Austausch finden. Je nach Möglichkeit und Anklang schweben uns offene Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionsrunden oder Vorträge in unserem Gemeinschaftsraum vor, damit dieser auch Menschen außerhalb des forum zu Verfügung steht. Außerdem denken wir über eine regelmäßige nachbarschaftliche Vernetzung und Bereitstellung unserer Räumlichkeiten nach und freuen uns über gegenseitiges Unterstützen und Kennenlernen.

Eine weitere Idee ist, den Kontakt zu Gruppen zu suchen, die sich für Chancengleichheit in Bezug auf Bildung einsetzen und dort auf das forum als schöne Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung aufmerksam zu machen.

Grundlage unseres Handelns ist unsere Freude am Leben in Gemeinschaft und dem damit verbundenen Gefühl von zuhause, sowie die Möglichkeit zur persönlichen Weiterentwicklung der Bewohnenden, unabhängig von finanziellen Einschränkungen. Deswegen ist unser Ziel primär der Erhalt von selbstverwaltetem bezahlbarem Wohnraum.

Als übergeordnete Vision unserer Gemeinschaft können wir folgenden Ideale festhalten: sozioökonomische Chancengleichheit, Nachhaltigkeit, bedürfnisorientiertes, solidarisches Zusammenleben und das Zusammenbringen gesellschaftlicher Gruppen durch weltanschauliche Offenheit und eine Stärkung des Austausches.


Zusammenfassung

Wir stellen uns vor:

Das Wohnprojekt forum ist eine bunt gemischte Gemeinschaft aus Studierenden vieler Richtungen. Wir verwalten das gemeinsame Wohnen komplett selbst, sprich den Erhalt der Bausubstanz, Planung der Finanzen, Verwaltung des Zusammenlebens, Stärkung der Gemeinschaft und noch vieles mehr. Wir gestalten von Generation zu Generation das Leben und die Gemeinschaft neu. So hat sich das Projekt seit der ersten Generation von Bewohnenden in vieler Hinsicht weiterentwickelt.

Geschichte:

Das forum ist eines der ältesten dieser Form in Göttingen. In den 1950er Jahren beschloss ein Kreis von Studierenden der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät, ihre Gemeinschaft durch den Bau eines Wohnheimes zu festigen. Im Jahr 1954 wurde die „Gemeinnützige Förderergesellschaft Juristenrunde e.V.“ als Trägerin und zukünftige Eigentümerin des Wohnheimes als Gegenentwurf zu Studentenverbindungen und zur Erhaltung bezahlbaren Wohnraums gegründet. Lediglich der Name des Vereins erinnert noch an das Studentenleben der 50er Jahre in Göttingen, denn die Juristenrunde ist heute nicht mehr als solche anzutreffen. Der Verein besteht heute aus aktuellen und ehemaligen Bewohner*innen und Unterstützer*innen und finanziert sich neben den Mieten der Bewohnenden über Spenden. Eine Vereinsmitgliedschaft ist aber keine Voraussetzung, um im forum zu wohnen.

Wohnkonzept:

Als selbstverwaltetes Wohnprojekt sind wir gleichzeitig Mieter*innen und Vermieter*innen, was mit Freiräumen, aber auch Verpflichtungen einhergeht. Jede*r Mitbewohner*in übernimmt ein Amt, wodurch das Projekt erst möglich gemacht wird und damit die Wohnkosten gering bleiben. Anstehende Arbeiten und Reparaturen erledigen wir soweit möglich durch gegenseitige Hilfe und Unterstützung und eine gemeinsame Werkzeugsammlung selbst. Darüber hinaus bringt sich jede*r einzelne*r mit seinen/*ihren individuellen Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein. Auf monatlichen Hausversammlungen besprechen wir alle anstehenden Themen rund ums forum und treffen alle Entscheidungen gemeinsam.

Selbstverständnis:

Wir verstehen uns als Gemeinschaft, die respektvoll, offen, tolerant, aktiv und solidarisch zusammenlebt. Wie genau wir die einzelnen Werte definieren, könnt ihr gerne in unserem Selbstverständnis auf unserer Website nachlesen: https://studentenwohnheim-forum.de/

Wir beschäftigen uns mit Fragen rund um Wohnraum, seien es angemessene Mieten oder gesellschaftliche Entwicklungen und Solidarität im Zusammenhang mit Wohnraum und Wohnformen. Der Austausch zwischen verschiedenen Fachrichtungen, mit internationalen Studierenden, in der Vereinsstruktur über Generationen hinweg, in der Nachbarschaft und mit anderen selbstverwalteten Wohnprojekten und zwischen verschiedenen Weltanschauungen innerhalb des forums machen unser Wohnprojekt zu einem bunten Ort.

Unsere Aktivitäten:

Viele in der Nachbarschaft kennen uns vom Weihnachtsbaumverkauf, von Nachbarschaftsfesten und anderen Feiern oder vom Spendenlauf für den paritätischen Wohlfahrtsverband.

Intern teilen wir neben dem Wohnraum auch an manchen Stellen Lebensmittel und Haushaltsgegenstände. So versuchen wir, Aspekte einer nachhaltigen Lebensweise umzusetzen und unser Zusammenleben in der Gemeinschaft weiterzuentwickeln.

Wir wollen uns mehr die Frage stellen, was das forum gesellschaftlich tun kann. Wir könnten uns beispielsweise vorstellen offene Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionsrunden oder Vorträge in unserem Gemeinschaftsraum zu ermöglichen oder unsere Räumlichkeiten für soziale Initiativen zur Verfügung zu stellen.

Als übergeordnete Vision unserer Gemeinschaft können wir folgenden Ideale festhalten: sozioökonomische Chancengleichheit, Nachhaltigkeit, bedürfnisorientiertes, solidarisches Zusammenleben und das Zusammenbringen gesellschaftlicher Gruppen durch weltanschauliche Offenheit und eine Stärkung des Austausches.